Historie

Historie

Der Auftrag von SAMPE


Die Gesellschaft für Luft- und Raumfahrtwerkstoffe und Fertigungstechnik wurde 1944 von neun südkalifornischen Luftfahrtfachleuten gegründet, die sich mit dem Mangel an Werkstoffen und der sich daraus ergebenden Notwendigkeit der Vermarktung befassten. Sie glaubten, dass ein Netzwerk von Werkstoff- und Fertigungsingenieuren die beste Maßnahme wäre, Informationen auszutauschen und somit die unnötige Parallelforschung von Firmen, die auf das gleiche Ziel hinarbeiten, zu verhindern. Sie arrangierten ein Treffen zwischen den bekanntesten südkalifornischen Werkstoff- und Fertigungsingenieuren, um die Gründung einer solchen Gesellschaft zu erörtern.
Die Gruppe traf sich monatlich, um gemeinsame technische Probleme zu diskutieren. Kunststoffe erhielten eine besondere Bedeutung, weil dieser neue Werkstoff dringend technischer Dokumentation bedurfte. Zwischen 1944 und 1959 wurden 15 SAMPE-Gruppen in verschiedenen Teilen der USA gegründet.

 

SAMPE im Zeitalter der Weltraumforschung


Mit Beginn des Weltraumzeitalters in den späten 50-er Jahren beschlossen die Mitglieder der Gruppe, eine nationenübergreifende Organisation zu gründen, um einen Gesprächsaustausch über neue Werkstoffe und deren Verarbeitung zu initiieren. Um zusätzlich die Anstrengungen im Weltraumzeitalter widerzuspiegeln, wurde die nationale SAMPE Organisation gegründet und in Society of Aerospace Material and Process Engineers umbenannt.
 
In seinem ersten Jahr als nationale Organisation legte das Führungskomitee den Grundstock für ein nationales Symposium und gründete örtliche Gruppen für Förderprogramme und Ausschüsse für Aktivitäten. Dann formulierten sie SAMPE's Satzung, Verfassung und amtliche Eintragung, die in den 60-er Jahren überarbeitet wurden.
 
Die Bemühungen von SAMPE in der letzten Dekade legten den Grundstein für das Unternehmen: das erste nationale Symposium, das im Oktober 1961 stattfand. Dieses Symposium umfasste alle Aspekte einer neuen Verarbeitung von faserverstärkten Kunststoffen, dem Filamentwickelverfahren. Diese Verarbeitung wird noch heute angewandt und ständig verbessert.
 
Durch dieses Symposium fand SAMPE Anerkennung als Gesellschaft für verstärkte Kunststoffe. Bor- und Graphitfasern wurden erfunden und weiterentwickelt, und eine Untergruppe von verstärkten Kunststoffen wurde bekannt als Verbundwerkstoff.
 
SAMPE widmete sich weiterhin dem Fortschritt. In den späten 60-er Jahren fand SAMPE's erste Technical Conference statt. Die jährliche Teilnehmerzahl anlässlich der Konferenzen und Symposien, die im Frühling und Herbst stattfanden, stieg auf mehr als 10.000 Fachleute an.
 
SAMPE wurde in den 60-er Jahren durch die ansteigende Zahl der Veröffentlichungen innerhalb der technischen Gemeinde immer wertvoller. SAMPE's Newsletter - 1969 gegründet - wuchs durch fachliche Abhandlungen der Mitglieder innerhalb von 2 Jahren von 7 auf 24 Seiten. Als die Newsletter immer umfangreicher wurden, wurden sie in das SAMPE Journal umgewandelt - eine alle zwei Monate erscheinende Veröffentlichung, die fachliche Abhandlungen, Artikel der Redaktion sowie internationale und lokale SAMPE Informationen enthält. Da das Gebiet der Werkstoffforschung und Verarbeitungstechnik sich rasant veränderte, führte die Gesellschaft 1969 SAMPE Quarterly ein - eine rein technische Veröffentlichung. (Im Oktober 1993 wurde The Quarterly in Journal of Advanced Materials umbenannt). Gleichzeitig verkauft SAMPE die Proceedings seines Symposiums und der Technical Conferences an verschiedene Institutionen sowie Bibliotheken und Universitäten.

 

SAMPE erweitert seinen Horizont


1973 wurde der Name des Unternehmens in The Society for Advancement of Material and Process Engineering umbenannt, was die Mitgliedsgröße innerhalb der Luftfahrtindustrie widerspiegelte.
 
Die 80-er Jahre brachten ein noch nie da gewesenes Wachstum. Die erste nicht-US-amerikanische Gruppe wurde in Europa gegründet. Die Teilnehmerzahl in der International SAMPE Technical Conference verdoppelte sich, die der International SAMPE Symposien verdreifachte sich sogar. Das Jahrzehnt schloss mit 12.000 Teilnehmern ab.

 

SAMPE heute


Seit April 1998 gibt es mehr als 41 National Chapters (11 davon außerhalb der US) und 55 Student Chapters. SAMPE wird von einem ehrenamtlichem Vorstand geführt, der von Mitgliedern gewählt wird. Der Vorstand wird von einem Verwaltungsrat beaufsichtigt, der die Körperschaft der Fachleute vertritt. Die täglich anfallenden Arbeiten der Gesellschaft werden von bezahlten Mitarbeitern im internationalen Geschäftsbüro International Business Office in Covina, Kalifornien, erledigt. Die regionalen Gruppen werden ebenso von ehrenamtlichen Vorständen geleitet.
 
Zwei ausländische Gruppen in Europa und Japan sind so groß, dass ein internationaler Vizepräsident die Gruppe führt und außerdem noch Teil des internationalen Vorstands ist. Die regionalen Gruppen fördern die Student Chapters, indem sie Studenten und Nachwuchswissenschaftler in ihrer beruflichen Entwicklung unterstützen.
 
SAMPE hat festgestellt, dass mit Auflösung der Sowjetunion und dem Rückgang des Militärhaushalts die Werkstoffforschung und die Verarbeitungstechnik von der engen Basis Verteidigung/Luftfahrt erweitert werden muss. Somit sollen alle Phasen der kommerziellen industriellen Aktivitäten eingeschlossen werden, in denen Verbundwerkstoffe angewandt werden können. Um die Vielfalt des Marktes zu fördern, verstärkt SAMPE die Informationsverbreitung über die aktuelle und potentielle Anwendung dieser Technologie in Wirtschaftszweigen, die im Allgemeinen nicht als fruchtbare Gebiete für diese Technologie betrachtet werden. Diese beinhalten Landtransport, Konstruktion, Infrastruktur, Seefahrt, Biomedizin und Medizin, verschiedene Sportarten und Freizeitgestaltung sowie industrielle Anwendungsmöglichkeiten. SAMPE ist der Meinung, dass Wohlstand und Karriereentwicklung sowohl seiner Mitglieder als auch der Beschäftigten in der Industrie einen erfolgreichen Technologietransfer erfordert.

 

Symposien & Konferenzen


SAMPE's Einfluss auf die technische Gemeinde ist größtenteils auf seine internationalen und nationalen Symposien und Konferenzen zurückzuführen. Mit der Verbreiterung von SAMPE's Interessen und Mitgliederbasis haben auch seine Meetings an Vielfalt gewonnen. Heute beinhalten die Themen Verbundwerkstoffe, Metalle, Keramiken, Fetrigungsprozesse, Kunststoffe, Verstärkungsmaterialien, Klebstoffe, Versuche und Analysen sowie Umweltfragen. In der jüngeren Vergangenheit wurde mehr Wert auf die Vermarktungsaspekte dieser Technologie gelegt, so dass die Informationen nicht nur einen wissenschaftlichen Bezug hatten, sondern auch einen Einblick gewähren, wo und wie sie in der steigenden Bandbreite der Technologie angewandt werden könnten.
 
Das International Symposium ist das Jahresereignis, das im Frühjahr in den USA stattfindet. Außerdem wird jährlich ein European Symposium und halbjährlich Ende November/Anfang Dezember ein Japanese Symposium zusammen mit einer Messe abgehalten. Die International Technical Conference ist ein jährliches Ereignis im Herbst.
 
Das Symposium von SAMPE Deutschland findet jährlich in der zweiten Februarhälfte statt. Es versteht sich als wissenschaftliche Tagung mit Industriebezug und wird als Plattform zum Wissensaustausch von rund 250 Teilnehmern besucht.

 

Messen


Symposien werden häufig in Verbindung mit einer Verbundwerkstoff-Messe abgehalten. Firmen, die auf der SAMPE ausstellen, decken sowohl eine breite Palette an Teilen und Dienstleistungen von Werkstoffen über die Verarbeitung bis hin zur Prüfung und Bewertung als auch Maschinen und Ausrüstungsgegenstände ab. Die Messe in USA wurde von der Trade Show Week als eine der bedeutendsten von den 200 größten gewerblichen Veranstaltungen in den Vereinigten Staaten gewählt.